… warum eigentlich?
Um die Schule herum wird gebaut (im Übrigen nicht vom Schulträger, sondern im Auftrag der Gemeinde!). Darüber muss man sich nicht aufregen. Von Zeit zu Zeit müssen solche Bauarbeiten eben sein, um Bedingungen zu verbessern oder Werte zu erhalten. Und dann braucht es eine ordentliche Portion Verständnis aller und die Bereitschaft, auch selbst einmal Einschränkungen oder Unbequemlichkeiten in Kauf zu nehmen - es ist ja schließlich nicht für die Ewigkeit.
Und so lange es dauert, kann man das auch mal blöd oder nervig finden, darf das aber gern für sich behalten.
Wir als Schule haben uns im Vorfeld gemeinsam mit der Gemeinde, dem Bauträger und der Regionalbus GmbH viele Gedanken darüber gemacht, wie wir für alle unmittelbar Betroffenen das Beste herausholen, haben koordiniert, informiert, ausprobiert ( z.B. ob der Bus um die engen Kurven kommt!), Sondergenehmigungen eingeholt, um die Parkplätze der Schule für immerhin 40 hier beschäftigte Personen nutzen zu können, und Wege eindeutig beschildert.
Unsere Eltern und Schulkinder halten sich weitestgehend vorbildlich an die vorübergehend neu aufgestellten Regeln, selbst zur Schuleinführung gab es keine Probleme mit fehlenden Parkmöglichkeiten oder schlecht gelaunten Gästen.
Im Dorf jedoch werden unsere Mitarbeiter immer wieder mit „Meinungen“ konfrontiert und sollen sich dafür rechtfertigen, warum wir z B. durch die Baustelle und über das Schulgelände fahren oder der Bus eine Ersatzhaltestelle in Schulnähe bekommen hat… „früher wäre es doch auch kein Problem gewesen zu laufen…“
Ja, aber… Wir sind keine kleine Dorfschule mehr! Bei uns lernen 214 Kinder aus 11 Orten, davon sind 110 Kinder auf täglich 8 Schulbusse angewiesen, wieder andere müssen von Eltern gebracht und abgeholt werden, weil sie nicht aus unserem Einzugsbereich kommen.
Und völlig paradox an der ganzen Aufregung ist, dass Ortsansässige selbst ständig durch die Baustelle laufen oder fahren (sogar entgegen der Fahrtrichtung!), das Schulgelände zu Fuß oder mit dem Rad überqueren und abends sogar über den Zaun klettern, nur um sich den kleinen Umweg über die nächstgelegenen Querstraßen zu sparen. Das ist nicht nur ein schlechtes Beispiel für unsere Kinder, die sich zu Recht fragen, warum sich Erwachsene offensichtlich nicht an Regeln halten müssen (streng genommen ist das Überqueren des Schulgeländes ohne Grund sogar Hausfriedensbruch), es erschwert unserem Personal auch die Beaufsichtigung der Kinder… was, wenn irgendwann einmal ein Kind einfach mitgeht? Ich möchte mir nicht ausmalen, was dann im Dorf los ist…
Maren Kaui